ACHILLESSEHNENRISS |
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Allgemeines zum Achillessehnenriss
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Der verletzungsbedingte Achillessehnensriss wird vom Patienten häufig bemerkt. Häufig wird über ein schnalzendes Geräusch oder das Gefühl eines Trittes gegen die Wade berichtet. Sofern die Sehne bei dem Unfallereignis komplett durchtrennt wird, zeigt sich eine ausgeprägte Schwäche der Wadenmuskulatur. Zu bemerken ist allerdings, dass eine Restfunktion im Sinne einer abstoßende Bewegung des Fußes erhalten bleibt, da die Muskulatur der Tibialis-Posterior-Sehne, sowie der
Peronaeus-longus und -brevis-Sehne die Funktion der Achillessehne unterstützen und nach einem Unfallereignis teilweise übernehmen können. Dies ist auch die Erklärung dafür, dass manche Patienten das Unfallereignis als solches zwar wahrnehmen, die eigentliche Diagnosesteilung allerdings verschleppt wird, da die Funktion der Achillessehne zunächst scheinbar erhalten ist.
Bei der Diagnostik der unfallbedingten, kompletten Achillessehnen-Zerreißung genügt häufig der klinische Untersuchungsbefund, der in der Regel durch eine Ultraschalluntersuchung ergänzt wird, um die Diagnose sicherstellen zu können. Um das Ausmaß der Schädigung feststellen und insbesondere das Auseinandertreten der gerissenen Sehne besser darstellen zu können, hat sich die Kernspintomographie als hilfreich und aussagekräftig erwiesen.
Nach unserer langjährigen Erfahrung, unterstützt durch die wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema, ist die Therapie der Wahl bei einer unfallbedingten, kompletten Zerreißung der Achillessehne in der Regel die operative Wiederherstellung. In Ausnahmefällen, wie beispielsweise bei sehr jungen Patienten, oder Patienten bei denen eine operative Therapie aus anderen Gründen (Alter, Nebenerkrankungen, Medikamenteneinnahme) nicht infrage kommt, kann eine konservative Therapie erfolgen. Diese besteht dann in der Regel in einer Ruhigstellung im Spitzfuß Unterschenkelgips für mindestens 6 Wochen mit gradueller Herstellung der Nullgradstellung des Sprunggelenks oder die Behandlung im Spezialschuh.
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Nicht-operative Therapie
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Eine nicht operative Therapie einer Achillessehnenerkrankung kann nur erfolgen, wenn es sich um eine frische, zum Beispiel unfallbedingte Erkrankung handelt, bei der die Durchgängigkeit der Sehne zumindest in Teilen erhalten ist.
Wie oben bereits erwähnt, kann eine nicht operative Therapie eines kompletten Abrisses der Achillessehne auch dann erwogen werden, wenn andere Gründe gegen eine operative Therapie sprechen (Alter, Nebenerkrankung, Medikamenteneinnahme).
Die nicht operative Therapie besteht zunächst im Erreichen der Schmerzfreiheit für den Patienten, aus durchblutungsfördernden Maßnahmen, physikalischen Maßnahmen, im Vermeiden der erneuten Traumatisierung der Sehne, sowie aus physiotherapeutischen Übungsbehandlungen.
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Operative Therapie und Nachsorge
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Um die schnellstmögliche, und sicherste Wiederherstellung der vollen Funktion der Achillessehne sicherzustellen, empfehlen wir im Falle einer frischen, vollständigen, unfallbedingten Unterbrechung der Durchgängigkeit der Sehne eine Achillessehnennaht.
Sofern im Bereich der gerissenen Sehne bereits Vorschäden bestanden haben, empfehlen wir in jedem Fall die operative Versorgung. Aufschluss über den Umfang der aktuellen Schädigung sowie gegebenenfalls vorbestehenden Schädigungen liefert in diesem Fall die Kernspintomographie, die in Zusammenschau mit der klinischen Untersuchung zur Diagnosefindung und Besprechung des operativen Vorgehens führen.
Im Falle einer operativen Versorgung, welche möglichst innerhalb eines Zeitraumes von 7 Tagen stattfinden sollte, gibt es mehrere operative Möglichkeiten. Bei der herkömmlichen Achillessehnennaht wird unter Eröffnung des Rissbereiches der genaue Befund dargestellt und jede gerissene Struktur wird mit einer operativen Naht wieder vereinigt. Dies hat den Vorteil, dass auch abgerissene Muskeln sowie die gerissene Sehnenscheide adäquat vernäht werden können und am Ende der Operation der Operateur ein genaues Ausmaß der Qualität der durchgeführten Sehnennähte abschätzen kann. Dem gegenüber steht die percutane Achillessehnennaht ohne Eröffnung des Rissbereiches. Dies führt zu einem besseren kosmetischen Ergebnis, hat aber den Nachteil, dass die exakte Wiedervereinigung der gerissene Sehnenenden nicht hundertprozentig beurteilt werden kann. Somit kommt die percutane Naht lediglich bei ausgewählten Fällen in Frage. Bei Leistungssportlern und ambitioniert Sporttreibenden wird davon eher Abstand genommen.
Sofern bei Ihnen eine Achillessehnennaht geplant ist, wird bereits bei der Vorstellung in der Praxis ein Unterschenkelgips angefertigt, der nach der Operation angelegt wird. Diesen bringen Sie daher zur Operation mit.
Der Unterschenkelgips wird je nach Ausmaß der Schädigung in einer SpitzfußsteIlung zwischen 45 Und 30° angefertigt und wird in den ersten 2 Wochen ununterbrochen, mit Ausnahme der physiotherapeutischen Anwendungen getragen. 2 und 4 Wochen postoperativ erfolgt jeweils eine Stellungsveränderung des Fußes bis hin zur 0 Grad Stellung.
Ebenfalls je nach Ausmaß der Schädigung kann nach dem, vom Operateur festgelegten Zeitpunkt, auf das Tragen einer Unterschenkelorthese (Vacuped Schuh) umgestellt werden, mit der
Sohlenkontakt an Unterarmgehstützen wieder möglich ist.
Nach einer kompletten Achillessehnenruptur ist das Tragen der Unterschenkelorthese je nach Ausmaß der Schädigung für bis zu 8 Wochen postoperativ notwendig.
Eine Schonung, und damit lediglich kontrollierte Belastung, der Achillessehne ist mindestens bis zum Abschluss der 12. Woche postoperativ notwendig. Lauf und Sprungbelastungen im Rahmen von Wettkampfsport sollten nicht vor Abschluss von 6 Monaten erfolgen.
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Dr. Erich H. Rembeck
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