GICHT |
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Allgemeines zur Gicht
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Als Gicht wird eine Stoffwechselerkrankung bezeichnet, die durch eine ungenügende Ausscheidung oder Mehranfall von Abbauprodukten des Blutkreislaufs unter anderem zu schmerzhaften Gelenkveränderungen führen kann.
Das vordergründigste Symptom ist dabei für den Patienten meistens eine stark schmerzhafte Gelenkschwellung, die begleitet wird durch eine Rötung und Überwärmung der Haut um das Gelenk herum.
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Ursachen
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In seltenen Fällen kann ein Gichtanfall zwar durch eine Verletzung (z.B. Umknicktrauma) ausgelöst werden, die eigentliche Ursache liegt jedoch in der oben erwähnten Stoffwechselstörung mit Anreicherung von Harnsäure im Blut. Wenn die Harnsäure eine kritische Masse erreicht hat, kann es zum Ausfallen von Harnsäurekristallen in den Gelenken kommen. Oft kann es zu einer solchen Ausfällung nach der Zufuhr von größeren Mengen energiereicher Nahrung (klassisch: Kalbshaxe und 4 Halbe Bier, oder Ente und 1 Flasche Wein) kommen.
Dies führt zu einer mechanischen Reizung der Gelenkoberflächen, besonders der Gelenkinnenhaut (Synovia), was zu schmerzhafter Entzündung und Schwellung führt. Wenn der Entzündungsprozess lange anhält, kann es zu bleibenden Schäden am Gelenk mit Funktionseinschränkung kommen.
Wichtig ist die sichere Unterscheidung von entzündlichen Prozessen aus anderen Ursachen, wie etwa eine Infektion (z.B. bei fortgeleiteten Infektionen der Zähne) oder eine reaktive Arthritis (beispielsweise als Antiköperreaktion nach Streptokokkeninfektionen etwa bei Grippe), oder aber Gelenkschwellungen durch Rheuma.
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Konservative Therapie
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Im akuten Entzündungsfall, wenn eine schmerzhafte Gelenkschwellung vorliegt (häufig zeigt sich diese zuerst am Großzehengelenk = sog. Podagra), konzentriert sich die Behandlung vornehmlich auf die Eindämmung der Entzündung mit abschwellenden Maßnahmen, Kühlung und Entlastung, wenn notwendig beispielsweise an Krücken. In der Regel ist zu Beginn eine entzündungshemmende Medikamenten Einnahme notwendig. Dabei kommen bei minderschweren Fällen sogenannte Nicht-Steroidale-Antirheumatika (NSAR - z.B. Voltaren, Ibuprofen, Arcoxia, o.ä.) zum Einsatz. Wenn diese Medikamente nicht ausreichen, kann es kurzfristig notwendig sein ein Cortisonpräparat einzunehmen. In jedem Fall muss die Therapie auf ein schnellstmögliches Abschwellen ausgerichtet sein, um langfristige Gelenkveränderungen abzuwenden. Daher sollte der Patient nie versuchen erst mal auf 'eigene Faust' zu therapieren, sondern immer schnellstmöglich den Arzt aufzusuchen.
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Operative Therapie
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Eine operative Therapie ist bei einer Gicht in aller Regel nicht notwendig oder zielführend. In manchen Fällen ist zur Entlastung der Gelenkschwellung eine Punktion erforderlich (beispielsweise am Kniegelenk). Dabei kann es hilfreich sein ein entzündungshemmendes Präparat (Cortison) direkt in das betroffene Gelenk zu injizieren. Nur bei Spätfolgen der Gicht mit Gelenkdeformitäten mit Funktionsverlust kann eine operative Stellungskorrektur notwendig werden.
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Nachbehandlung
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Begleitend zur ursächlichen Therapie (Entzündungskontrolle) sollte von Beginn an eine konsequente Physiotherapie eingeleitet werden, um die volle Funktion zu erhalten und die Abschwellung zu unterstützen.
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